Warum ich fotografiere

So richtig angefangen mit dem Fotografieren habe ich in meiner „Wanderlustphase“. Auf Reisen sind die Erlebnisse im Hier und Jetzt oft so intensiv, dass man sie nicht richtig wahrnehmen kann. Manches realisiere ich erst, wenn ich später die Bilder sehe.

Roadtrip in der mongolischen Wüste

In meinen frühen Zwanzigern (hehe, das klingt als wär ich uralt!) bin ich viel in Europa, Asien und Afrika rumgekommen. Da waren sämtliche Festplatten überfüllt mit Eindrücken.

Bei Erinnerungen spielen uns Bauch und Kopf manchmal einen Streich. Sie verklären die Geschehnisse, lassen Eindrücke verblassen. Ich tat mir schon immer schwer damit, Vergangenes loszulassen. Die Fotografie bat mir die Möglichkeit, Erinnerungen festzuhalten und war damit geradezu unausweichlich. Sie kam also eher zu mir als ich zu ihr. So einfach ist das.

Waren sie wirklich mal sooooo klein?

Bei meinem neuen großen Abenteuer, den Kindern, ist das ähnlich. Auch hier nutze ich die Fotografie schamlos aus, um festzuhalten, wie schnell sich alles ändert. Oft genug ertappe ich mich dabei, wie ich ungläubig auf alte Bilder schaue und mir denke: „Die war doch nie im Leben mal sooooo klein?“. Und nicht zuletzt wenn die Geburtstagstorte nach Sekunden einem Schokoschlachtfeld gleicht,  kann ich lässig lächeln, immerhin habe ich ja das Bild im Kasten….

© Lena Wandinger Photography